
Anlegen im Hafen: Wann es praktisch ist und wie man es am besten macht
Die Nacht vor Anker zu verbringen oder im Hafen festzumachen, ist eine der grundlegenden Entscheidungen bei der Planung eines Segeltörns. In manchen Fällen kann ein Aufenthalt in einem Yachthafen eine bessere Option sein als das Ankern in einer Bucht. Zum Beispiel bei schlechtem Wetter oder wenn Sie einen Küstenabschnitt nicht gut kennen. Der Hafen bietet sich besonders dann an, wenn man Kraftstoff braucht oder neue Lebensmittel für die Verpflegung an Bord besorgen möchte. Dabei sollte man jedoch auf einige Aspekte achten – insbesondere auf bestimmte Ausrüstungsgegenstände, die an Bord niemals fehlen dürfen.
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Eine Nacht im Hafen verändert unsere Perspektive auf den Segeltörn und erfordert eine deutlich detailliertere Planung der Stopps während unserer Reise. Wenn wir zum Beispiel in der Hochsaison des Mittelmeers unterwegs sind – also in den Monaten Juli und August – ist es notwendig, unseren Liegeplatz frühzeitig zu reservieren, manchmal sogar mehrere Monate im Voraus. In den beliebtesten Orten ist es nämlich nahezu unmöglich, einen Platz in einer Marina kurzfristig zu bekommen.
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Die Vorteile eines Hafenaufenthalts
Das Anlegen in einem Hafen oder einer Marina bietet jedoch eine Reihe von Vorteilen – angefangen bei den grundlegenden Serviceleistungen, die diese Einrichtungen Freizeitseglern zur Verfügung stellen. So hat man zum Beispiel die Möglichkeit, die Wassertanks an Bord aufzufüllen, Treibstoff zu tanken oder die Batterien zu laden, falls nach mehreren Tagen vor Anker die Energie zur Neige gegangen ist. Alle diese Elemente müssen bei Ankerstopps im Voraus bedacht werden. Der vielleicht größte Vorteil eines Hafenaufenthalts besteht darin, dass man sich – abgesehen von außergewöhnlich starken Stürmen – keine Sorgen um die Sicherheit des Liegeplatzes in der Nacht machen muss. Meist gibt es an der Kaimauer kaum Wellenschlag. Man kann auch eine Marina wählen, die gut vor Wind geschützt ist. Überprüfen Sie einfach den Wetterbericht und wählen Sie anhand von Seehandbüchern und nautischen Führern die sichersten und geschütztesten Strukturen aus.
Haben Sie Kinder oder Jugendliche an Bord, bietet der Aufenthalt im Hafen ihnen die Gelegenheit, an Land zu gehen, Ausflüge zu unternehmen und die Umgebung zu erkunden. Und auch für die modebewussteren Crewmitglieder bedeutet ein Stopp in einer Marina die Möglichkeit, in das Nachtleben eines Urlaubsortes einzutauchen. Natürlich ist dies – im Vergleich zum Ankern – eine ganz andere Art des Urlaubs: komfortabler, vorhersehbarer und entspannter. Der Hafen steht eben auch für eine gute Mischung aus Geselligkeit und Bequemlichkeit und eignet sich damit perfekt für alle, die eine Segelreise mit maximaler Erholung verbinden möchten.
Liegeplatzkosten im Hafen einkalkulieren
Bei der Entscheidung zwischen Ankern in einer Bucht oder einem Stopp im Hafen sollte man sich fragen: Welcher Typ Segler oder Urlauber bin ich? Ein Hafen bietet viele Annehmlichkeiten – aber die haben ihren Preis. In der Hochsaison kann eine Nacht im Hafen so viel kosten wie ein gutes Hotelzimmer. Das kann das Budget eines Segeltörns deutlich erhöhen, auch wenn die anderen Kosten eher gering bleiben.
Der Hafen bietet zwar viele Vorteile, bedeutet aber auch weniger Freiheit bei der Reiseplanung. Man muss rechtzeitig reservieren, sich an mögliche Ankunftszeiten des Hafens halten – und manchmal auch 100 bis 200 Euro pro Nacht für den Liegeplatz zahlen. Am Ende ist es eine Frage der Entscheidung, der Prioritäten und des persönlichen Lebensstils an Bord.
Tender, SUP und Angelausrüstung – nützliche Begleiter beim Stopp
Egal ob wir im Hafen oder in einer Bucht anhalten – es gibt einige Ausrüstungsgegenstände an Bord, die die Zeit außerhalb des Segelns bereichern können. Der Tender gehört auf jeden Fall dazu. In der Bucht ist das Beiboot unverzichtbar, aber auch bei einer Übernachtung im Hafen kann es sehr praktisch sein. Zum Beispiel, um an Land zu gehen, während das Boot vor Anker liegt. Oder um sich innerhalb der Marina zwischen Stegen, Büros oder Geschäften zu bewegen. Die Länge des Tenders sollte zur Größe des Bootes passen. Was den Antrieb betrifft, setzt sich der elektrische Außenborder immer mehr durch – als leise und umweltfreundliche Alternative zum klassischen Verbrennungsmotor.
Auch ein Stand-Up-Paddle Board (SUP) oder eine komplette Angelausrüstung können in der Bucht nützlich und unterhaltsam sein. Solche Extras machen nicht nur die Pausen angenehmer, sondern bereichern die ganze Reise – ideal für alle, die im Urlaub aktiv sein und Neues erleben wollen.
Ersatzanker an Bord nehmen
Nicht zu vergessen ist ein Ersatzanker zusätzlich zum Hauptanker, idealerweise mit mindestens zehn Metern Kette. Besonders bei einem Ankerstopp in einer Bucht kann dieser im Falle starker Winde unverzichtbar sein, um eine zweite Ankerkette ins Wasser zu lassen und so eine übermäßige Drehung des Bootes am Hauptanker zu verhindern.
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Nicht zuletzt sollte man auch andere nützliche Ausrüstungsgegenstände nicht vergessen, wie ein gutes Set mit Maske, Flossen und einem Tauchmesser. Diese sind nicht nur für Unterwasserfischen oder Tauchgänge nützlich, sondern auch, um unseren Ankerplatz in der Bucht zu überprüfen und sicherzustellen, dass es keine gefährlichen Überkreuzungen mit den benachbarten Booten gibt. Ebenso kann man mit ihnen die Festigkeit des Ankers kontrollieren.
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