Segeln nach Sonnenuntergang. Die Küstennavigation, neben dem ersten Schritt für Segel-Neulinge, ist sehr unterhaltsam und ermöglicht es, das Gebiet vom eigenen Boot aus zu entdecken. Ausblicke und Landschaften, die oft atemlos machen. Theoretisch könnte man während Segelkreuzfahrten für unbestimmte Zeit nahe der Küste bleiben. Das Mittelmeer ist ein perfektes Beispiel solcher Navigationsarten.

Wenn man jedoch bestimmte Inseln erreichen oder größere Entfernungen zurücklegen möchte, ist es notwendig, von Zeit zu Zeit Offshore-Navigationen vorzusehen, die auch die Nacht einschliessen. In der Regel ist man immer etwas nervös, bevor man sich auf die erste nächtliche Navigation begibt. Segeln bei Dunkelheit kann selbst die selbstsichersten Segler einschüchtern, ganz zu schweigen von Neulingen. Die Sicht ist sehr eingeschränkt und man muss sich an die Bedeutung aller Lichtsignale erinnern. In diesem Leitfaden möchten wir Ihnen jedoch einige Tipps geben, um Ihre ersten nächtlichen Navigationen weniger beängstigend zu gestalten.

Wählen Sie ein Wetterfenster mit leichtem Wind

Beim Segeln im Dunkeln sind Wellen und Brandung nicht sichtbar: Das Meer ist komplett schwarz. Aus diesem Grund können die Bedingungen nur anhand der Windgeschwindigkeit beurteilt werden. Im Dunkeln ist es eine Herausforderung, die Segel zu reffen, um die dem Wind ausgesetzte Fläche zu reduzieren, da die Segel nicht gut sichtbar sind. Es kann notwendig sein, an Deck zu gehen, was nicht immer angenehm ist.

Segeln nach Sonnenuntergang. Wählen Sie daher ein ruhiges Wetterfenster für Ihre erste Nachtfahrt, sodass Sie sich keine allzu großen Sorgen um die Segel machen müssen. Ideal ist es, bei einer schönen Brise zu starten, sodass Sie die Segel nutzen können, ohne sie reffen zu müssen. Die Verwendung des Motors verringert auch unsere Fähigkeit, jedes kleinste ungewöhnliche Geräusch zu hören. Auch wenn es nur sehr selten vorkommt, kann es passieren, dass man ein treibendes Objekt, eine Reuse oder eine Boje trifft.

Vor Sonnenuntergang aufs Meer hinausfahren

Bei Tageslicht in See zu stechen, wird viel entspannender sein, als das Boot im Dunkeln vorzubereiten. Wenn Sie nach Sonnenuntergang die Kabinenlichter ausgeschaltet lassen, wird sich ausserdem Ihr Sehvermögen allmählich und natürlich an die Dunkelheit anpassen. Wenn es dunkel wird, ist es auch viel entspannender, sobald man sich ohne sichtbare Hindernisse auf offener See befindet,

Nach dem Sonnenuntergang segeln. Wenn möglich, unternehmen Sie einfach eine etwa 10-14 Stunden lange Offshore-Navigation zu einer nahegelegenen Insel oder um einen anderen Küstenabschnitt zu erreichen. Das ist ideal, weil man kurz vor Einbruch der Dunkelheit aufbrechen und bei den ersten Morgendämmerungen am Ziel ankommen kann. Die Küste ist sehr hell erleuchtet, mit starker Lichtverschmutzung fast überall. Es ist viel einfacher, sich auf das offene Meer zu begeben, wo die einzigen sichtbaren Lichter diejenigen sind, auf die man achten muss. Außerdem, wenn man sich an der Küste aufhält, muss man viel aufmerksamer sein, da ein Boot jederzeit aus einem Hafen oder einem Ankerplatz auslaufen könnte.

Wählen Sie eine wenig befahrene Route

Segeln nach Sonnenuntergang. Die stressigsten Nachtfahrten sind die, bei denen Nebel aufkommt oder die durch Gebiete führen, die von lokalen Fischereiflotten genutzt werden. Je belebter das Gebiet, in das Sie fahren, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie Ihren Kurs ändern müssen. Wählen Sie daher für Ihre ersten Nachtfahrten eine ruhigere Gegend.

Planen Sie nicht, in der Nähe eines wichtigen Hafens zu segeln, aus dem Kreuzfahrtschiffe, Fähren und Tanker ein- und auslaufen. Segeln Sie stattdessen in der Nähe kleinerer Städte, wo die Fischereiflotten bescheidener sind. Dies wird Ihnen helfen, sich an das Setzen der Segel im Dunkeln zu gewöhnen, stressfrei Nachtsicht zu entwickeln und die Lichter am Horizont zu erkennen.

Nicht vor Tagesanbruch anlegen

Segeln nach Sonnenuntergang. Es ist immer besser, bis zum ersten Tageslicht auf See zu bleiben. Es gibt viel mehr Lichter in Küstennähe, daher ist die Navigation im Dunkeln viel verwirrender. Verlangsamen Sie, wenn Sie glauben, dass Sie das Festland vor Sonnenaufgang erreichen werden, auch wenn Sie frieren und es kaum erwarten können, anzukommen.

Mit zunehmender Vertrautheit mit der nächtlichen Navigation können Sie immer weiter an Ihre Grenzen gehen. Eines Tages könnten Sie entscheiden, nachts in einem Yachthafen anzulegen, aber nur, wenn Sie bei der nächtlichen Navigation extrem geschickt geworden sind.

Vermeiden Sie es, Schifffahrtsrouten zu kreuzen

Das Kreuzen von Schifffahrtsrouten ist für die meisten Skipper stressig. Wenn möglich, vermeiden Sie es, dies nachts zu tun, wenn es schwieriger ist, die Größe eines Schiffes und die Richtung, in die es sich bewegt, zu beurteilen. Sie könnten einen Kurs wählen, der das Kreuzen von Schifffahrtsrouten vermeidet, oder planen, sie vor oder nach Sonnenuntergang zu kreuzen.

Segeln nach Sonnenuntergang. Wenn Sie diesen Ratschlägen folgen, werden Ihre ersten nächtlichen Navigationen sehr einfach sein, und Sie werden immer häufiger nach Sonnenuntergang segeln wollen. Lassen Sie es nicht zu spät werden: Versuchen Sie, zu Beginn Ihrer Segelfahrt nachts zu segeln. Wenn Sie es zu lange hinauszögern, wird es zu einem mentalen Problem.