
Cres, die sanfte Insel zwischen wilder Natur und tausendjähriger Geschichte
Gelegen im nördlichen Teil der Kvarner Bucht ist die Insel Cres – oder „Cherso“ – eine wahre Perle der oberen Adria. Sie bietet dem Kreuzfahrtsegle den wilden Charme versteckter Buchten, abgelegenen Stränden, majestätischen Klippen entlang der Küste und mittelalterlichen Städten, die sich auf Hügeln erheben. Einzigartige Landschaften, in denen die Natur weitgehend unberührt geblieben ist – auch in der Hochsaison dank des nie übermäßigen Touristenandrangs. Dazu kommen deutliche Spuren einer jahrtausendealten Geschichte, die in den kulturellen, architektonischen und sozialen Traditionen der Insel lebendig geblieben ist.
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Die beste Zeit für einen Zwischenstopp auf der Insel Cres ist zwischen Sommer und Herbst, wenn der Touristenandrang langsam nachlässt und die entspannte Atmosphäre der Insel noch besser zur Geltung kommt. Generell lässt sich jedoch sagen, dass die Durchschnittstemperaturen auf Cres stark variieren, aber während des Großteils des Jahres angenehm bleiben. Deshalb sind es vor allem Segler aus Nordeuropa, die auch im Winter gerne hier anlegen.
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Anlegemöglichkeiten: ein moderner Yachthafen oder traumhafte Ankerbuchten
Die nautische Basis zum Anlegen auf der Insel Cres ist definitiv die ACI Marina, die an der Westküste der Insel in der Bucht von Kvarner liegt. Sie befindet sich südlich des Handelshafens von Cres. Die Marina bietet 461 Liegeplätze für Boote bis zu 50 Meter Länge sowie alle modernen Einrichtungen für einen komfortablen Aufenthalt. Der Meeresboden am Dock ist schlammig, hält den Anker gut und hat Tiefen zwischen 2,5 und 4,5 Metern. Man muss beim Einlaufen lediglich auf eine felsige Untiefe außerhalb des Kaps Rt Melin achten. Ansonsten bietet die Marina hervorragenden Schutz vor Bora- und Schirokko-Winden.
Für diejenigen, die lieber in einer Bucht ankern, sind die sichersten Ankerplätze der Bucht von Valun und die Uvala Nedomisje. Wer über einen kleinen Kajütkreuzer oder ein kleines Boot verfügt, kann am Eingang der Bucht Kimen oder vor dem Kloster St. Benedikt, 100 Meter vom Strand entfernt, ankern.
Geschichtsträchtige Dörfer und mediterranes Grün: die Schätze von Cres
Man kann die Erkundung der Insel Cres idealerweise in der gleichnamigen Stadt beginnen, wo dem Besucher sofort die Architektur mit deutlichem venezianischen Einfluss ins Auge fällt. Besonders eindrucksvoll sind der Turm, der über der Altstadt thront, sowie die alte Stadtloggia. Ebenfalls sehenswert sind die Reste der Stadtmauern, die antike römische Brücke und die alte Ölmühle von Beli. Nicht weit von der Stadt entfernt liegen zwei ebenso reizvolle und malerische Orte. Der erste ist Lubenice, ein kleines Dorf auf einer Klippe mit Blick auf das Meer mit einer mittelalterlichen Festung, in der im Sommer berühmte Musikveranstaltungen stattfinden. Der zweite Ort ist Martinšćica, ein Dorf an einer unberührten Kieselsteinbucht – unbedingt sehenswert ist hier das Franziskanerkloster aus dem 16. Jahrhundert.
LDer nördliche Teil der Insel Cres, bekannt als „Tramuntana“, ist der wildeste und waldreichste Abschnitt. Er ist geprägt von ausgedehnten Eichenwäldern und dem höchsten Gipfel der Insel mit 648 Metern. Hier gibt es zahlreiche Wanderwege und Spazierpfade, viele davon verlaufen auf alten römischen Steinwegen, die vor über zweitausend Jahren angelegt wurden. Der südliche Teil der Insel ist mit über 600 Hektar Olivenbäumen sowie zahlreichen Arten aromatischer Pflanzen bedeckt, die den spektakulären Vrana-See umgeben.
Naturparks und Veranstaltungen, die den Sommer beleben
Ein weiterer wunderschöner Küstenort ist Valun, ein kleines Fischerdorf mit einem kleinen Hafen im Zentrum und einer alten romanischen Kapelle. Im nördlichen Teil der Insel liegt das historische Dorf Beli, das häufig als Ausgangspunkt für Wanderungen und Trekkingtouren in den Wäldern der Tramuntana-Region dient. Hier befindet sich auch das „Ökologische Zentrum Beli“, ein Naturpark und Tierschutzgebiet, das den natürlichen Lebensraum des Gänsegeiers bewahrt – einer vom Aussterben bedrohten Geierart.
Das Dorf Osor im südlichen Teil der Insel ist bekannt für seine musikalischen Veranstaltungen, die in der prachtvollen Kathedrale stattfinden, sowie für seine herrlichen Strände. Schließlich gibt es noch Punta Križa, ein kleines Dorf abseits der Hauptstraße, das mit atemberaubenden Meerblicken begeistert.
Kieselstrände und wunderschöne, abgeschiedene Buchten
Wie jede kroatische Insel bietet auch Cres zahlreiche Strände – fast alle sind Kieselstrände, versteckt gelegen und nur mit dem Boot erreichbar. Mit Ausnahme des Stadtstrandes von Cres befinden sich die meisten Strände in der Nähe abgelegener Dörfer, umgeben von Felsen und üppiger Vegetation. Viele der ruhigen Buchten mit ihrem kristallklaren Wasser eignen sich hervorragend zum Schnorcheln oder einfach zum Entspannen in der Sonne.
Besonders beliebt ist die spektakuläre Kieselbucht Sveti Ivan unterhalb des Dorfes Lubenice. Das smaragdgrüne Meer, der weiße Kiesel und das satte Grün der Umgebung machen sie zu einem der schönsten Strände der Welt. Ein weiterer traumhafter, versteckter Sandstrand befindet sich in der Bucht von Meli, in der Nähe des Dorfes Ustrine.
Der geheimnisvolle Charme der Blauen Grotte
Ein absolutes Highlight für alle, die auf der Insel Cres anlegen, ist die Blaue Grotte. Sie befindet sich in der Bucht von Žanje, unterhalb des Dorfes Lubenice. Diese Meeresgrotte hat zwei Eingänge: der größere, etwas weiter vom Strand entfernt, kann schwimmend oder mit dem Kanu erreicht werden. Der zweite Eingang ist schmaler und liegt mehrere Meter unter der Wasseroberfläche – man gelangt nur durch einen Tauchgang hinein. Die Höhle ist wegen ihres großen Innenraums von etwa 20 Metern Höhe und eines kleinen versteckten Kieselstrandes interessant.
Im Sommer, besonders am späten Nachmittag, fällt das Sonnenlicht durch die Felsspalten und erzeugt eine magische Atmosphäre – das Licht reflektiert in leuchtenden Blautönen an den Wänden, was der Grotte ihren Namen gegeben hat.
Cres und die benachbarte Insel Lošinj werden oft als eine einzige Insel betrachtet. Das liegt daran, dass die Südspitze von Cres fast die nordöstliche Spitze von Lošinj berührt – sie sind lediglich durch einen 11 Meter breiten Kanal getrennt und durch eine Brücke verbunden. Dennoch bieten die beiden Inseln sehr unterschiedliche Landschaften, auch wenn sie durch eine ähnliche Geschichte und Kultur gekennzeichnet sind.
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