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Die Liparischen Inseln: eine Seefahrt zu den vulkanischen Inseln - Marenauta Blog

– 12 Dezember 2020 – Seefahrtziele

Seefahrtziele

Die Liparischen Inseln: eine Seefahrt zu den vulkanischen Inseln

Die Liparischen Inseln, auch Äeolische Inseln genannt,  sind von aussergewöhnlicher Schönheit und bezaubern den Besucher mit ihren atemberaubenden Aussichten, den alten Vulkanen, den steilen Abhänge und dem schwarzen Sand, der ins blaue Meer eintaucht. Nach einer wochenlangen Seefahrt mit den richtigen Mitreisenden und dem offenen Herz werden Sie sich in ihre mythologische Atmosphäre, die primitive Natur, die einfachen und leideschaftlichen Leute, die feuerigen Sonnenuntergänge verliebt haben.

Unser Segeltörn beginnt in der Marina von Portorosa, die ca 14 Meilen von der Inselgruppe entfernt und ein idealer Ausgangspunkt für die Seefahrt ist. Normalerweise findet der Check-in gegen 17 Uhr statt, um dann die erste Nacht im Hafen zu verbringen, wo man sich ausruhen und ein gutes Abendessen geniessen wird.

 

2. Tag, Marina di Portorosa-Vulcano, 14 Meilen

Es wird Zeit für unsere erste Etappe: die wunderschöne Insel von Vulcano, die mit ihrer wilden Natur, dem aktiven Vulkan, der Thermalquelle und den zahlreichen kleinen Buchten ein Juwel des Mittelmeeres ist. Nach einer 2,5 Stunden langen Segelfahrt erreicht man die Insel und danach bestimmen die Winde, wo man am besten ankert. Der westliche Hafen, süd- westlich vom Vulcanello Vorgebirge gelegen, bietet einen guten Ankerplatz,< geschützt von Winde aus dem Nord-Osten, Osten/Süd-Osten und Süden an. Man kann die Reede in der Mitte befahren, wo die Wassertiefe ca 12-15 m beträgt und in der Nähe der Küste abebbt. Von hier aus kann man den berühmten schwarzen Sandstrand erreichen, das Symbol von Vulcano und der einen besonderen feurigen Sonnenuntergang anbietet. Die Strasse hinter dem Strand führt zum Dorf. Wenn der Wind aus dem Westen, Süd -Westen und Nord-Westen weht, kann man im Porto di Levante verankern, der Hafen im östlichen Teil des Isthmus, der Vulcanello mit Vulcano verbindet. Hier kann man entweder am für Segler gewidmeten Anlegesteg verankern, die Schwimmstege mit allen Services benutzen oder noch den Bojefeld in der Nähe des Steges ausnutzen.

Auf Erkundung der Küste ist die Cala del Formaggio sehenswert, eine von Felswände umgegebene schöne Bucht mit einem Steinstrand. Sehr suggestiv sind auch Cala di Mastro Minico und Cala di Capo Secco, eine zwischen steilen vulkanischen Felsenriffe isolierte Bucht von wilder Schönheit. Nördlich von hier finden Sie die Punta di Capo Secco, wo sich die Grotta del Cavallo und die Piscine di Venere befinden, zwei der aufregendesten Küstenorte der Insel. Sehr interessant sind auch Ancoraggio di Gelso, eine Bucht mit einem auf das blaue Meer schauende schöne schwarze Sand- und Kiesstrand und Spiaggia delle Fumarole, einzigartig dank seinem durch schwefligen Dämpfe und unterseeischen Quellen erwärmten Wasser. Zuletzt steht eine der suggestivsten Erfahrung auf der Insel: die Besteigung des Gran Cratere, als  “Fossa di Vulcano” bekannt. Der Pfad, der zum Vulkankrater führt, ist ziemlich ansprungsvoll (7 km), jedoch für alle machbar: zu vermeiden sind allerdings die wärmsten Stunden des Tages.

 

3. Tag, Vulcano-Lipari, 3 Meilen

Am nächsten Tag geht es los Richtung Lipari, die nur 3 Meilen entfernt und nicht nur die grösste Insel der Inselgruppe sondern auch die bevölkerungsreichste und besser ausgerüstete ist. Wir verankern entlang der westlichen Küste in Baia di Cugno, in der Nähe von San Calogero. Lipari ist ein angenehmer und faszinierender Landeplatz mit der am Meer gelegenen Altstadt, deren Gassen bis zum im 16. Jahrhundert gebauten Schloss führen. Hier befindet sich auch das „liparische archäologische Museum“, in der Nähe des bekannten Doms von San Bartolomeo mit seiner spätbarocken Fassade und der steilen Freitreppe und der Überesten des normannischen Klosters von Santissimo Salvatore gelegen.

Sehenswert sind auch der Aussichtspunkt „Belvedere di Quattrocchi„, der eine der suggestivsten Aussichten der Inselgruppe anbietet, das kleine abgeschiedene und echte Dorf von Acquacalda im Norden der Insel und der Stadtteil von Canneto mit der schönen für lange Spaziergänge mit einer frischen Granita geeignete Strandpromenade. Die Cave di Pomice sind auch einen Besuch wert, eine am Capo Rosso gelegene Gebäudegruppe, wo der ehemalige Bimssteinabbau und dessen Verarbeitung stattfanden. Die schönsten Strände auf Lipari sind  Forbice, eine wunderschöne smaragdfarbene Bucht südlich der Ortschaft gelegen, Sponda di Vinci, wo sich die zwei steilen Klippen Pietralunga und Pietra Menalda abheben und der lange abgeschiedene und wilde Kiesstrand von Valle Muria.

 Eolie

4. Tag, Lipari-Panarea, 12 Meilen

Es ist Zeit, den Ankerplatz zu verlassen und die Seefahrt in Richtung Panarea fortzusetzen, die eitelste der sieben Inseln. Sie ist nämlich “ Capri der Liparischen Inseln“ genannt, für die Schönheit der Landschaften, die kalkweissen Häuser, die Bougainvillea,  die elegante Atmosphäre, die Luxushotels, das Nachtleben und die exklusiven Restaurants. In 2 Stunden segelt man die 12 Meilen, die sie von Lipari trennen. Die Küsten bieten gut geschützte Ankerplätze mit Winde aus dem Westen und dem Norden. Die westliche Küste steigt steil in das Meer ab, während der östliche Teil eine mit Buchten und Meerbusen sanftere Küste bietet, wo gute Ankerplätze zu finden sind. Darunter ist Cala Milazzese der Beste, ein sicherer und geschützter Platz bei den aus dem Norden und Westen wehenden Winde und mit einem optimalen mit Mittelmeerneptungras bedeckten sandigen Meeresboden. Cala della Nave, an der nord-westlichen Küste gelegen, ist eine gute Alternative bei Wind aus dem Süden und ist an der mehr als 40 m hohen Klippe mit der Schiffsform erkennbar. Am Ditellakai anzulegen ist wesentlich umständiger, da er im Sommer überfüllt ist und als Fährelandeplatz der Verbindungen zwischen Panarea und den anderen Inseln gilt.

Um die Besichtigung der Insel bestens zu beginnen, könnte man die 421 m hohe Punta del Corvo erreichen, um die Aussicht der Insel von oben zu geniessen oder sich in ihren kleinen exklusiven und auf das wunderschöne Meer blickende Strände zu verlaufen. Entlang der südlichen Küste liegt Cala Junco, die als einen der schönsten Strände gilt: ein wunderschöner natureller wie im Amphitheater von Steinwände eingeschlossenen Schwimmbad mit türkisfarbenem Wasser. Herrlich ist auch die Cala degli Zimmari , eine ruhige von Felsenriffe umrahmte Bucht mit üppiger Vegetation und dem kobaltblauen Meer. Der Strand Calcara ist auch sehr geschätzt, für die Fumarolen mit Temperaturen über 100° C und die schwefelhaltigen Farben. In Lisca Bianca, wo sich auch die Grotta degli Innamorati und die fischreichen Wassertiefen Le Formiche befinden, werden dagegen die leidenschaftlichen Taucher vom Treibgut des englischen Schiffes begeistert sein .

 

Eolie

5. Tag, Panarea-Stromboli, 13 Meilen

Am 5. Tag erwartet uns Stromboli, eine typische mediterrane Insel, ruhig und still in der engen Gassen unter dem Vulkan. Er ist fast 1.000 m hoch und da er in ständigem Betrieb ist, bietet er den Segler aussenordentliche Emotionen an, wie die Sciara del Fuoco, das zwischen zwei Bergkämme fliessende Magma, die in der nächtlichen Dunkelheit vom Meer aus gesehen atemlos lässts. Nach einige Stunden Navigation erreichen wir diese Insel, deren tiefer Meeresgrund keine Ankerung ermöglicht. In Cala Ficogrande oder Scari, jeweils westlich und östlich von Porta Lena gelegen, kann man sich an der Küste einigermassen leicht annähern. Beide Landungsstege sind für die Fähre und Gleitboote bestimmt, aber man kann, bei Wind aus Nord-Westen und schönem Wetter in der Nähe auch auf Reede liegen. Als Alternative kann man die kleine Bucht von Ginostra ausnutzen, vor dem gleichnamigen Dorf gelegen: hier kann man vor den Häusern, in 7/8 m Wassertiefe und 80 m von dem Ufer entfernt an Anker gehen auf einem unebenen Steinmeeresboden. In der Nähe von Ginostra befindet sich auch der wenig besuchte und sehr schöne Strand von Forgia Vecchia. Wie auf allen Strände der Insel, findet man auch hier schwarzen Sand, vulkanische Steine und kristallklares Wasser. Hier befinden sich auch natürliche Schwimmbecken, die nur aus der See zu erreichen und zwischen den Felsen eingebettet sind. Ein weiterer schöner Strand ist Piscità, wo sich eine alte turmförmige Windmühle und die bekannte Grotta di Eolo befinden.

In der Altstadt von Stromboli hebt sich Piazza San Vincenzo ab, direkt am Meer gelegen und bekannt für die spektakuläre Aussicht auf Strombolicchio, die kleine vulkanische Insel, die der nördlichste Punkt der Region Sizilien ist. Sehenswert ist auch die Kirche San Bartolomeo aus dem Jahr 1801, sowie auch das Haus von Ingrid Bergman, wo sich die schöne Schauspielerin im Jahr 1949  während der Filmaufnahme von „Stromboli, Terra di Dio“ von Roberto Rosellini übernachtete.

Eolie

6. Tag, Stromboli-Salina, 20 Meilen

Am nächsten Tag segelt man Richtung Salina, 20 Meilen entfernt. Es handelt sich um die Grünste Insel der Liparischen Inseln, bekannt für ihre Dörfer und die schönen Landschaften, darunter insbesondere die sechs Vulkanen und die zwei höchsten vulkanischen Gipfel der gesamten Inselgruppe: die Berge Fossa delle Felci und  Porri, die Teil eines Naturschutzgebiets sind. Der Name Salina stammt von einem in dem Stadtteil Lingua gelegenen See, wo seinerzeit der Salz herausgearbeitet wurde. Zwei sind die möglichen Ankerungsorte: S. Marina di Salina im Osten und Rinella im Süden. Der erste ist der wichtigste der Insel, am Fusse des Hauptdorfes gelegen und in zwei Schutzhäfen aufgeteilt . Man kann allerdings auch direkt ausserhalb des Hafens ankern, wo der Wassergrund aus Neptungras und Stein 7-15 m tief ist. Mit Wind aus dem Westen ist es ein gut geschützter Platz. Rinella ist dagegen eine natürliche Bucht, die sich dank eines vom Ufer nach Westen gerichteten Kais in ein Hafen verwandelte. Er ist zwar von den Winden aus den 1. und 2.  Windlastzonen geschützt, jedoch dem Wind aus dem Süden ausgesetzt. Hier kann man am Steg anlegen, allerdings ausschliesslich dann, wenn keine Fährenankunft geplant ist. Als Alternative kann man Anker vor dem Strand geben, in 4-7 m tiefen Wasser auf einem Meeresgrund aus Sand und Algen. Die Schnorchelliebhaber können hier das Phänomen der „sconcassi “ geniessen, ein typischer Gas- und vulkanischer Dampfaustritt aus dem Meeresboden.

Der schönste und berühmteste Strand aller Liparischen Inseln ist aber Baia di Pollara, der von Massimo Troisi für die Dreharbeit des Filmes „Der Postmann“ ausgewählt wurde. Man erreicht diesen Strand über eine von Felswänden umgebene Freitreppe und dem Faraglione di Pollara gegenüber gelegen. Von hier aus kann man einen der suggestivsten Sonnenuntergänge der Welt geniessen, mit Blick direkt auf den Faraglione und auf Alicudi und Filicudi in der Ferne. Ausser dem Dorf von Santa Marina lohnt sich ein Besuch in dem kleinen Fischerdorf Lingua, charakterisiert durch seine Kiefelstrände und dem kristallklaren Meer und in Malfa, mit seinen weissen von einer Gruppe von Amalfibewohner gebauten Häusern und die hier eine Ansiedlung gründete.

 

Eolie

7. Tag , Salina-Filicudi-Marina di Portorosa, 45 Meilen

Bald ist es Zeit, uns von dieser wunderschönen Inselgruppe zu verabschieden, aber zuerst wollen wir noch ihre unwegsamste und wildeste Seite und grundsätzlich Ihre Urseele erkunden: Filicudi. Diese Insel befindet sich 10 Meilen westlich von Salina entfernt. Ein bisschen länger als eine Stunde Navigation durch ein kobaltblaues Meer, um diesen alten und fast unbewohnten Landstück (150 Einwohner in der Winterzeit) zu erreichen. Die Küsten von Filicudi sind steil, menschenleer, schwer zugänglich und zugleich von Sandbänke und gefährlichen Klippen umgeben. Der Hauphafen ist Porto di Filicudi, der eigentlich nur eine Bucht ist,  mit einem Steg für die Fähre und die Gleitboote. Die Alternative ist das Verankern in der Bucht, wo das Meeresboden aus Sand und  7-10 m tief ist. Pecorini a Mare, auf der Südseite und sicherlich sehr suggestiv, bietet aber keinerlei Schutz und sollte also deshalb ausschliesslich bei schönem Wetter berücksichtigt werden.

Die Insel ist mit vielen ständig auf- und absteigenden Pfaden und Gehwege, Vulkanwände und terassierte Grundstücke durchzogen, wo sich Mandel-, Feigen-, Johannisbrot- und Granatapfelbäume abwechseln. Die Häuser von Filicudi reihen sich auf die einzige asphaltierte Strasse, die die zwei Dörfer der Insel verbindet, auf der einen Seite Porto, auf der anderen Pecorini. Die Trekkingliebhaber werden die Route zum Monte Fossa delle Felci (771 m) nicht verpassen wollen, sowie auch die Erkundung des unbewohnten Dorfes Zucco Grande. Ein weiterer sehenswerter Ort ist das Vorgebirge Capo Graziano, wo sich ein ovalförmiges Dorf aus der Jungsteinzeit befindet. Von hier aus können die alten Cave di Macine erreicht werden. Nicht zu verpassen sind zuletzt auch die Canna di Filicudi, eine grossartige 71 m hohe Klippe und die zauberhafte Grotta del Bue Marino, die grösste Bucht der Liparischen Insel, an deren Ende ein kleiner Vulkankieselstrand zu finden ist.

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