Die Küste zwischen Himmel und Meer: von Sardinien nach Süd Korsika
Ein 7-Tage Segeltörn zur Erkundung von Süd Korsika, wo, während man das Naturschutzgebiet „Strasse von Bonifacio“ durchquert mit Zwischenstopps in La Maddalena und Caprera, die steil ins Meer abfallenden Kliffe, die unbefleckten Inseln wie Lavezzi und Cavallo, die wunderschönen Strände und die historischen Dörfer wie Bonifacio und Porto -Vecchio bewundert werden können.
Süd Korsika gilt zu Recht als eine der schönsten Regionen Mittelmeeres, wo uns unbefleckte Inseln, historische Dörfer über dem Meer und zauberhafte kleine Buchten mit tausenden von hellblauen und grünen Farbtöne erwarten. Eine 95 Seemeilen in 7 Etappen geteilte lange Navigation führt uns, bevor wir Korsika erreichen, zur Maddalena Inselgruppe, ein weltweit einzigartiges Naturschutzgebiet und weiter zur „Strasse von Bonifacio“, wo der starke Mistral durch unsere Segeln wehen wird.
1. Tag: Cannigione (Einschiffung)
Cannigione, im Golf von Arzachena im Norden Sardiniens gelegen, ist unsere Basis, wo uns das Boot für diesen Wochentörn erwartet. Im Laufe dieses ersten Tages unseres Urlaubs, kommen wir an Bord, treffen unsere Mitreisenden, ruhen uns nach der Reise aus und packen aus. Die wilde Schönheit der Region Gallura und die Eleganz dieser Region Sardiniens sind perfekt, um unseren Urlaub zu beginnen.
2. Tag: Cannigione-La Maddalena-Lavezzi (17 Seemeilen)
Eine einzige Stunde Navigation benötigen wir, um die ersten 7 Meilen zu segeln und die Insel La Maddalena zu erreichen, die Hauptinsel des gleichnamigen Naturparkes. Um die Schönheit der Altstadt zu geniessen, gehen wir am besten an der südlichen Küste in Cala Cavetta vor Anker. Sie bietet 140 Liegeplätze und den bis zu 12 m tiefen Meeresboden. Bei der Verankerung muss man nur auf die Fährendurchfahrt vor dem Hafeneinfahrt aufpassen. Als Alternative kann man als Ankerplatz den ruhigeren Liegeplatz von Cala Mangiavolpe, die Buchten von S. Stefano und Mezzo Schifo oder die schöne Bai von Cala Francese benutzen.
Wenn man ein Fahrrad oder ein Moped mietet, kann man die schöne Cala Di Spalmatore und die nord-östliche Küste, den tiefen Fjord von Stagno Torto im Norden oder auch den Isthmus von Strangolato erreichen, mit den weissen Sanddünen umgeben von Felsen, die der Mistral im Laufe der Zeit gemeisselt hat. Unverzichtbar sind auch die Strände von Bassa Trinità, Cala Lunga und Monti d’Arena sowie Abbatoggia, Cala d’Inferno, il Costone, Nido d’Aquila, Punta Nera und die berühmte Testa del Polpo.
Die Altstadt der Insel ist besonders suggestiv, mit ihren gepflasterten Gassen und dem Corso Garibaldi, worauf Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, Kirchen, Restaurants und Handwerker-Laden blicken. Sehr schön ist auch die Strandpromenade mit dem Markt, den Gärten, dem Kommen und Gehen der Fischer und dem Admiralitätsgebäude, von wo aus man die kleine Insel Santo Stefano besieht.
Es wird Zeit, unseren Segeltörn fortzusetzen und nachdem wir rechts an die wunderschöne Budelli Insel ( mit dem rosafarbigen Strand) und links an Spargi vorbei gesegelt sind, treten wir in die sagenhafte Strasse von Bonifacio ein, eins der grossartigsten Orte im Mittelmeer. Man braucht einige Stunden Navigation, um die 10 Meilen zu segeln, die uns von einen anderen zauberhaften Ort trennen: Lavezzi. Korsika heisst uns mit dieser Inselgruppe willkommen und darunter ist „Lavezzu“, so nennen sie die Korsen, die grösste Insel. Zum Ankern sind die Alternativen entweder Cala di Giunco oder Cala del Leone, obwohl viele Segler auch Cala Lazarina im Süd-Westen der Insel auswählen. Die Küsten sind allerdings sehr zackig, daher ist es wichtig, die Seekarten gut zu erarbeiten. Als Bezeugung der Gefährlichkeit dieser Strecke befindet sich gerade in der Nähe von Cala Lazarina der Friedhof, wo die Besatzung der französichen Fregatte Semillante beerdigt ist, die im Jahr 1855 hier an den Klippen dieser Insel absank.
Nachdem der Anker geworfen ist, bietet sich ein sehr einfaches Programm: Tauchen, Spazierengehen und „das süsse Nichtstun“. Die Besonderheit von Lavezzi sind die vom Mistral ausgehöhlten Felsen. Der Rest der Insel ist unbewohnt und das türkisfarbene Wasser ist besonders zu geniessen, zum Beispiel mit der Besichtigung, ausgestattet mit Maske und Schnorchel von Mérouville, die Stadt der Zackenbarsche, eine von Taucher sehr beliebte 20 bis 35 m tiefe Dürre.
3. Tag: Lavezzi-Bonifacio (6 Seemeilen)
Es ist früh am Morgen, es geht los. Der berühmte Capo Pertusato mit dem in den Felsen eingefassten Leuchtturm bedeutet, wir sind in Bonifacio angekommen. Wenn wir den Leuchturm am Horizont sehen, haben wir nur noch 2 Seemeilen vor uns, genau die Zeit, die wir benötigen, um das Hafenamt via Radio anzurufen und den Liegeplatz zu reservieren. Die Hafeneinfahrt wird kein Problem sein, auch nicht beim Sonnenuntergang, ausser wenn der Wind aus Süd-Westen, Nord-Westen oder Osten stark weht. Die Einfahrt zum gleichnamigen Golf erkennt man dank dem Leuchtturm „Madonneta“ und den „Timon“ Zipfel. Als Alternative kann man in Calanque d’Aranella ankern, wo der Meeresgrund 1 m tief ist und in Calanque de La Catena bei Meerestiefe von 3-6 m.
Bonifacio vom Meer zu erreichen erlaubt den Besucher, die Schönheit dieses alten auf einem Fjord gelegenen Seedorfes zu bewundern und der auf die Strasse von Bonifacio blickt. Dazu kommt die Geschichte der Stadt, beschrieben von den Kirchen, den Denkmäler und den zahlreichen von Genuesen, Spaniern und Franzosen errichteten Gebäuden. Das Beste ist durch die Port de Genes in der in „Hohe Stadt“ und „Alte Stadt“ aufgeteilten mittelalterischen Altstadt vorzustossen und die von verwinkelten Gassen, Plätze und unzähligen am Meer blickenden Kirchen charakterisiert ist. Weiterhin wird man auch über den „Bastion de l’Etendard“ staunen, eine in unmittelbarer Nähe des Hafens liegende Festung, sowie über die im Fels per Hand gemeisselten und aus 189 Stufen bestehenden Freitreppe des „Königs von Aragon“, die bis zum Meer führt. Stark suggestiv sind auch die sich in der Gegend von „Bosco“ befindlichen Windmühlen aus dem XII Jahrhundert ,das gothische Kloster von „San Francesco“ und der Friedhof „Marino“. Darüberhinaus erweist sich ein Ausflug zum Leuchtturm „Madonnetta“ und zu den „Höhlen von Sdrangonato“ als genussvoll und interessant.
Aber das Highlight von Bonifacio sind die in den Klippen verborgenen schönen Buchten, wie beispielsweise Sutta Rocca, Cala Longa, Tonnara und Cala Paragnano. Alle bieten eine wunderschöne Landschaft, feinen Sand und türkisfarbenes Wasser, perfekt zum Baden und Tauchen.
4. Tag: Bonifacio-Insel Cavallo (7 Seemeilen)
Am Vormittag verlassen wir den Hafen und steuern in östlicher Richtung mit Aussicht auf den weissen Kliffe und ziehen linker Hand jeweils an den Strand Saint Antoine, Capu Testagru bis zum Capo dello Sperone und der kleinen Insel Piana vorbei, bevor wir nach Süden abbiegen, um die vierte Etappe unseres Segeltörns zu erreichen: die Insel Cavallo, ein zauberhafter Ort berauschender Natur, helles Licht und türkisfarbenes Meeres. Um auf der Insel zu gelangen, kann man im süd-westlichen Hafen ankern, der von 3 Hafenbecken mit einigen Anlegestege gebildet ist. Am besten nähert man sich von Süden an, wo der Kanal von 4 rot- grünen Bojen begrenzt ist. Der Meeresgrund ist sandig und zwischen 1,20 und 3 m tief. Cala Zeri, gut geeignet um auf der Reede zu liegen, ist eine der wildesten Strände auf Cavallo mit üppiger Vegetation, kristallklarem Wasser und einem kleinen Steg.
Die Insel von Cavallo hat eine 2.000 Jahre lange Geschichte, hier wurde der Granit von den alten Römern abgebaut und für die patrizinischen Häusern benutzt. Heutzutage ist die Insel Privateigentum und Teil vom Naturschutzgebiet „Strasse von Bonifacio“: auf den festgestampften Strassen fahren nur elektrische Autos und Fahrräder, für diejenigen, die die wunderschönen Strände, die romantischen Aussichten und die zahlreichen vom französischen Architekt Jacques Couelle für die internationalen Promis entworfenen Villas geniessen möchten . Der Name der Insel stammt aus einer Fischsorte mit der Form eines Pferdeschwanzes her, die besonders typisch dieser Region ist, reich an Sardellen, Muränen, Seebarsche, Delphine und Schwertfische.
Begehrte Orte sind der Traumstrand von „La Double“, eine goldene Sandfläche, bekannt für die wunderschönen Sonnenuntergänge und die besonderen Muscheln „Santa Lucia“, die „Cala Greco“, im abgelegensten Teil der Insel und die „Palma“ Bucht, wo sich der grösste Strand befindet mit feinem Sand und an Nuancen reichem Meereswasser.
5. Tag: Insel Cavallo-Porto Vecchio (20 Seemeilen)
Am fünften Tag unserer Seefahrt stehen wir früh auf, um den ganzen Tag auszunutzen da wir entlang der süd-westlichen Küste Korsikas segeln. Nach dem „Capo di U Capicciolu“ finden wir an der linken Seite den Golf „Santa Manza“, perfekt geeignet um auf Reede zu gehen und ein Bad zu nehmen oder am Maori Strand zu spazieren. Wir segeln weiter dieser steinigen und zackigen Küste entlang und erreichen die wunderschöne Bucht „Rondinara“, ein als schönster Strand Korsikas bekannt und dessen muschelförmige Gestaltung ein türisfarbenes Meerwasser einschliesst. Wir segeln dann weiter nach Norden, halbwind den Stränden Porto Novo, Santa Giulia und dem grossen, von einem Pinienwald umgegebenen Palombaggia vorbei, bis zum Leuchtturm von Punta Chiappa, der darauf deutet, dass unser Ziel nah ist: Porto Vecchio. Um den touristischen Hafen zu erreichen, muss man im Inneren des Golfes segeln und gut aufpassen nicht nur auf die Fähre, sondern auch auf die Chiappino Klippe, auf die steinige Plattform Punta di Benedetto und auf die Klippen am Eingang der Marina, die allerdings gut mit Bojen markiert sind.
Nach dem Anlegen können wir endlich diese wunderschöne Stadt erkunden, die ein ländlicher und beinahe Bergcharakter bietet aber auch als renommierter und modischer Ausflugsort bekannt ist, dank der rafinnierten Altstadt und der eleganten Geschäfte in ihrer Hauptstrassen. Die Steinhäuser und die engen gepflasterten Gassen kennzeichnen die Stadt, so wie die Ruinen der alten Mauer, die Kirchen und die berühmten Bastionen aus dem Jahre 1539, von denen der berühmteste der „Bastion de France“ ist. Sehr suggestiv ist auch die Gegend um den touristischen Hafen, wo sich die meisten modischen Lokale, die Modegeschäfte und die besten Restaurants in Porto Vecchio befinden.
Vor dem Aperitiv haben wir aber noch Zeit, uns im Strand „Cala Rossa“ zu baden, von wo man eine zauberhafte Aussicht auf die Halbinsel „Benedettu“ und den Golf von Porto Vecchio hat oder im Strand von Saint Cyprien.
6. Tag: Porto Vecchio-Santa Maria (25 Seemeilen)
Am nächsten Tag segeln wir zur längsten Navigation unserer Seefahrt weiter, ca 3,5 Stunden, die uns entlang der süd-östlichen Küste Korsikas und zurück durch die Strasse von Bonifacio führt, um unsere sechste Etappe zu erreichen: die schöne Insel Santa Maria, einer der nördlichsten Punkt Nordsardiniens und durch eine Meerenge – Passo degli Asinelli – von der Insel Razzoli getrennt. Um auf der Insel zu landen, ist die einzige Möglichkeit in Cala Lunga zu ankern, in deren Einfahrt in der Mitte eine Sandbank ist: man segelt also entweder rechts oder links vorbei. Der abwechselnd steinige und sandige Wassergrund ist bis 4,5 m tief und der Seitenwind weht aus Westen. Somit können wir die wunderschöne mit rosafarbenen Felsen und einer reichen grünen Vegetation, wo sich auch einige Häuschen befinden, umgebene Bucht mit dem kristallklarem Wasser und den mehr als 200 m breite Weisssandstrand geniessen. Hinter dem Strand befindet sich Padule, eine kleine Lagune wo Enten und Schnepfen nisten und von wo ein Pfad zum Leuchtturm Punta Filetto führt, wo man eine herrliche Aussicht auf der Inselgruppe und die Strasse von Bonifacio hat. In der Nähe von „Cala di Santa Maria“ befinden sich auch die Ruinen des von den Mönchen gebauten benedektinischen Klosters und eine kleine an der Jungfrau Maria gewidmeten Kirche. Die benedektinischen Mönchen waren es, die die Insel so nannten, da sie unter den ersten Ansiedler der Inselgruppe im 13. Jahrhundert waren.
Im Norden der Insel ist der Strand von „Cala Muro“ ein Besuch wert, bestehend aus Steine und Klippen ist er von hellen Felsen und Trockenmauern umrahmt, während man westlich „Cala Drappo“ erreichen kann, ein aus hellem Sand und Steine geformter Halbmondstrand mit einem zwischen Leuchtendblau und Smaragdgrün wunderbaren Wasser. Südlich der Insel befindet sich dagegen „Cala di Fosso“, einer der schönsten und weiträumigsten Strände der Inselgruppe.
7. Tag: Santa Maria-Caprera-Cannigione (15 Seemeilen)
Es wird Zeit, diese Friedens- und Naturoase zu verlassen und unseren letzten Etappenziel zu erreichen: die Insel Caprera. 8 Seemeilen in ein wenig mehr als eine Stunde, um einen der schönsten Orte des Mittelmeeres zu erreichen. Wir nutzen „Cala Coticcio“ , auch als „Tahiti“ für die Schönheit des Ortes bekannt als Schutzwand aus zum Ankern , sie befindet sich im Zentrum der östlichen Küste und setzt sich aus 2 kleine Reeden zusammen, deren Meeresgrund aus Sand und Klippen besteht und von 1,5 bis 10 m tief sind. Nach der Verankerung können wir die Schönheit dieses Ortes geniessen. Caprera ist ein unbeflecktes Naturschutzgebiet, nicht nur bekannt für die Strände und die weiten Pinienwälder sondern auch weil sie das letzte Heim von Giuseppe Garibaldi gewesen ist. Mit einem kurzen Spaziergang erreicht man sein der Öffentlichkeit zugänglichen Museum-Haus oder man kann einige schöne und wilde Buchten aufsuchen, wie der Strand von „Relitto“, die Bucht Brigantina, Cala Garibaldi, Cala Napoletana und Due Mari.
Wieder an Board gestiegen, segeln wir in einer Stunde die letzten 7 Seemailen und erreichen unsere Basis Cannigione, wo wir unsere letzte Nacht verbringen, bevor wir sie verlassen und die während unseres Segelurlaubs genossenen und bewunderten Schönheiten in unseren Herzen mitbringen werden zusammen mit dem Gedanken, eines Tage wieder hierher zu kommen.