Mit dem Segelboot durch die Kanaren, jene mythischen Inseln, auf denen das Leben glücklich dahinzieht
Die Kanarischen Inseln sind seit jeher ein beliebtes Reiseziel für Segler. Noch heute spürt man dort den Geist der großen ozeanischen Entdeckungen – jene Zeit, in der die Inseln ein idealer Zwischenstopp auf dem Weg in die Amerikas waren, wie im Fall von Kolumbus, oder zu den fernen Indien. Doch der Zauber dieses Archipels liegt nicht nur in seiner Geschichte, sondern auch in der außergewöhnlichen Vielfalt seiner Natur: vulkanische Landschaften wechseln sich ab mit weißen Sandstränden, grünen Bergen und steil ins Meer abfallenden Klippen, einladenden Häfen und lebhaften Küstenstädtchen voller stets lächelnder Menschen.
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Die Temperatur ist dann das ganze Jahr über immer mild. Und die sanft wehenden Nordost-Passatwinde ermöglichen es den Besatzungen, auch längere Strecken von einer Insel zur anderen zurückzulegen. Kurz gesagt, ein Paradies, das Ihnen eine wirklich unvergessliche Kreuzfahrt garantiert.

Tag 1, Santa Cruz, Tenerife, Einschiffung
47 Seemeilen
Segeln zwischen den Kanarischen Inseln. Ausgangshafen für diese Kreuzfahrt rund um die Kanaren ist der schöne Hafen von Santa Cruz de Tenerife. Nachdem das Gepäck verstaut und das Briefing mit dem Skipper abgeschlossen ist, kann man die spannende Stadt erkunden, die über die Jahrhunderte hinweg im Hafen ihren wichtigsten Wachstumsmotor gefunden hat. Es genügt, die Kais zu verlassen, um auf breiten Straßen und Alleen zu spazieren, gesäumt von bedeutenden Beispielen modernistischer Architektur. Das Herz von Santa Cruz de Tenerife liegt nur einen Katzensprung entfernt, am Plaza España.
Von hier aus kann man das Cabildo Insular de Tenerife bewundern, ein Gebäude im neoklassizistischen Stil und Sitz des ersten kommunalen Regierungsorgans von Teneriffa, sowie den Palast der Carta, ein Meisterwerk des Barocks, das wunderschöne Casino und das Theater Guimerá, das 1851 auf den Überresten des alten Klosters Santo Domingo errichtet wurde. Ebenfalls sehenswert in dieser Gegend sind die Kirche der Unbefleckten Empfängnis (Iglesia de la Concepción), deren Bau auf das Jahr 1500 zurückgeht, und der García-Sanabria-Park, in dem zeitgenössische Skulpturen im Freien neben Palmen und anderen tropischen Pflanzenarten zu finden sind.
Eine schöne Möglichkeit, sich zu entspannen – vielleicht nachdem man eines der typischen lokalen Gerichte wie die „Ranchos“ (typische Eintöpfe) oder die „Truchas de Batata“ (mit Kartoffeln und Mandeln gefüllte Süßspeisen) probiert hat – ist ein Besuch des Parque Marítimo, entworfen vom Architekten César Manrique, der die alte Handelshafenanlage neu gestaltet hat. Angenehme Ausflüge führen zudem zur Caleta de los Negros, die das Castillo de San Juan beherbergt, oder nach San Andrés, einem Stadtviertel am Meer, von dem aus man den berühmten Strand der Teresitas mit seinem feinen, goldfarbenen Sand bewundern kann.

Tag 2, Santa Cruz, Tenerife – Puerto Mogan, 47 Seemeilen
Nachdem man den Treibstoff und die Vorräte für die Kombüse aufgefüllt hat, beginnt eine etwa 47 Meilen lange Überfahrt nach Puerto Mogán auf der Insel Gran Canaria. Es handelt sich um eine reizende, kleine Fischstadt, die sich heute zu einem Touristenhafen mit einzigartiger Atmosphäre entwickelt hat. Besonders charakteristisch sind die typischen Häuser in mediterranen Farben, die von Pflanzen und Bougainvilleen bedeckt sind und sich entlang eines dichten Netzes von Meerwasserkanälen ziehen, die den Hafen umgeben. Aufgrund dieser Besonderheit wird der Ort von einigen auch die „Kleine Venedig“ genannt. Hinzu kommen der Optimismus, die Ruhe und die Fröhlichkeit der Einheimischen. Der faszinierende Touristenhafen mit seinen sauberen und gepflegten Restaurants, trendigen Cafés, Bars mit Jazz- und Klaviermusik, die die lokale Fischereiflotte umgeben, ist der perfekte Ort für einen Abendspaziergang oder ein romantisches Abendessen bei Sonnenuntergang.
Segeln auf den Kanarischen Inseln. Direkt östlich des Hafens befindet sich ein kleiner, gut geschützter Sandstrand, umgeben von Kiosken, Chiringuitos und Bars, die nur wenige Schritte vom Wasser entfernt sind und bereit, den Durst zu stillen oder den Gaumen zu verwöhnen. Weitere reizvolle Küstenabschnitte findet man in Playa del Inglés und Playa de Maspalomas, von wo oft Hochseefischerboote auslaufen, um nach Thunfischen und Blau-Marlinen von Rekordgröße zu jagen. Etwas weiter entfernt liegt das bezaubernde Playa Taurito mit seinem Hintergrund aus Klippen und stets warmem Wasser.

Tag 3, Puerto Mogan – San Sebastian de La Gomera, 75 Seemeilen
Nach einer langen 75-Meilen-Fahrt erreichen wir San Sebastián, die Hauptstadt der Insel La Gomera. Ihr Hafen ist ein sehr stimmungsvoller Ort für Seeleute, da er einer der Zwischenstopps von Christoph Kolumbus auf seiner Reise nach Amerika war. Nicht umsonst ist dem großen Entdecker ein berühmtes Hausmuseum gewidmet. Geschützt durch eine natürliche Bucht bietet San Sebastián einen ruhigen und sicheren Liegeplatz – perfekt, um sich nach der langen „Segelstrecke“ zu erholen.
Neben der Hafenbucht, die einige der besten nautischen Einrichtungen des gesamten Kanarischen Archipels bietet, besticht San Sebastián de La Gomera durch eine malerische terrassenförmige Anordnung auf einem steil ins Meer abfallenden Hügel. Hier befinden sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie das alte Haus der Peraza, gelegen im heutigen Viertel, das als „Pozzo dell’Aguada“ bekannt ist, der zentrale Plaza Mayor mit der Kirche La Asunción und der berühmten Torre del Conde aus dem 15. Jahrhundert, die noch immer hervorragend erhalten ist.
Im Kontrast zur Küste bietet La Gomera eine raue Landschaft, die einige ihrer Naturjuwele verbirgt – ideal für Wanderungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad, wie der Naturpark Majona und der Nationalpark Garajonay, ein zum UNESCO-Welterbe erklärtes Schutzgebiet, geprägt von vulkanischen Felsen, die sich zum Ozean hin erstrecken. Wer hingegen Sonne tanken oder tauchen möchte, findet im Süden der Insel den Strand von Santiago und den Nationalpark Garajonay. Im Norden liegt Los Órganos, eine kuriose geologische Formation, die an die Pfeifen einer Orgel erinnert.

Tag 4, Umrundung La Gomera, 40 Seemeilen
Segeln auf den Kanaren. Nach einem erholsamen Schlaf setzen wir die Segel und genießen einen Tag der Navigation rund um die Insel Gomera, eine der kleinsten Inseln des Kanarischen Archipels und außergewöhnlich wild. Die Umrundung der Insel erstreckt sich über etwa 40 Meilen, die es ermöglichen, die Naturschönheiten und die große Vielfalt der Landschaften dieses kleinen Gebiets zu bewundern, das auch als „Isla Mágica“ bekannt ist. Man passiert riesige Täler, die von Palmen bedeckt sind, steile Felsen und Klippen, die schroff ins Meer abfallen, üppige prähistorische Wälder und kleine vulkanische Sandstrände, die sich zwischen den Buchten der Felsen auftun.
Die schönsten Strände sind Playa de Inglés, der lange Playa de Valle Gran Rey oder der Charco del Conde, eine von Klippen geschützte Bucht. Dann gibt es noch Playa del Medio, eine reizvolle, geschützte Bucht, die bei FKK-Freunden sehr beliebt ist, Playa de Alojera, wo hohe Klippen neben den typischen Fischerhäusern emporragen; außerdem Playa de la Caleta, der schönste Strand an der Nordküste von La Gomera, und Playa de Vallehermoso, ein kieseliger Strand, umgeben von steilen Klippen.

Tag 5, La Gomera – Santa Cruz de la Palma, 56 Seemeilen
Wir setzen unsere Kreuzfahrt rund um die Kanarischen Inseln fort und steuern Santa Cruz de La Palma an. Die Stadt liegt im Westen von La Palma, einer der gebirgigsten und feuchtesten Inseln des spanischen Archipels. Santa Cruz de La Palma ist eine romantische Stadt mit kolonialem Flair, deren historische Altstadt ein wertvolles Erbe an Palästen und Gebäuden im kolonialen Stil bewahrt. Typische Elemente der traditionellen kanarischen Architektur, wie die charakteristischen Holz-Balkone, dürfen dabei nicht fehlen. Jede Ecke erzählt von der Pracht dieses alten Anlaufpunkts auf der Route nach Indien, der um 1558 dank der intensiven maritimen Aktivitäten seiner Werften zum drittwichtigsten Seehafen des spanischen Reiches nach Sevilla und Antwerpen wurde.
Segeln auf den Kanaren. Die berühmte Calle Real ist die Hauptstraße, in der sich Geschäfte, Plätze, historische Paläste und monumentale Kirchen konzentrieren. Sie kreuzt die majestätische Plaza de España und die kleinere Plaza del Borrero, ein idealer Ort für eine Pause, um den reichhaltigen „Barraquito“-Kaffee zu genießen – oder ein Glas lokalen Weins bzw. ein Craft-Bier. Etwas weiter auf der Plaza de la Alameda befindet sich das Marine-Museum. Von diesem Punkt aus kann der Besucher die Brücke überqueren und zur Burg Castillo de la Virgen hinaufsteigen, von der sich beeindruckende Ausblicke über die Stadt bieten. Für Wanderfreunde bietet Santa Cruz de La Palma auch einige Fußwege, die auf wenigen Kilometern in die Natur eintauchen lassen, wie den Barranco de la Madera und die Mühlen von Bellido.

Tag 6, Santa Cruz de la Palma – Puerto Colon, 66 Seemeilen
Die nächste Etappe unserer Kreuzfahrt ist Puerto Colón an der Südküste der Insel Teneriffa, wo uns ein großer, moderner Yachthafen mit allen Annehmlichkeiten für Freizeitkapitäne erwartet. Er ist gut durch einen geschwungenen Wellenbrecher geschützt, doch seine maximale Tiefe bei Ebbe beträgt nur etwa 2 Meter. Direkt neben dem Hafen liegt der Playa de Puerto Colón, eines der meistbesuchten Touristengebiete der Insel. Der Hafen ist vor allem strategisch gelegen, um die Costa Adeje zu erkunden. Diese Gegend ist durch die Nähe zum Vulkan Teide geprägt, wodurch alle Strände der Region eine Mischung aus schwarzem und weißem Sand aufweisen.
Segeln auf den Kanaren. Unter diesen Stränden ist Playa Fañabe ein schöner Aussichtspunkt mit Blick auf den Ozean, Playa del Duque der einzige mit weißem Sand. Dann gibt es noch Playa de Troya und Playa de la Américas. Es lohnt sich, in einem der zahlreichen Restaurants, Lounge-Bars oder Lokale Halt zu machen, um einige Spezialitäten zu probieren, wie die „Cistorra“, eine typische regionale Wurst, die „Tapas“, das kulinarische Aushängeschild der Insel, oder Muscheln in roter Marinara-Sauce, ein Fischgericht, das man mit einem hervorragenden spanischen Weißwein, dem Rioja, genießen kann. Viele kommen in diese Gegend der Insel, um auf den Hängen des Vulkans zu wandern, aber auch, um Wale aus nächster Nähe zu beobachten oder den Wasserpark Siam Park zu besuchen, der ganz auf Kinder ausgerichtet ist.
An der Costa Adeje befindet sich schließlich einer der interessantesten und außergewöhnlichsten Orte des gesamten Kanarischen Archipels: der „Abgrund der Hölle“ (Precipizio dell’Inferno), ein riesiger Schacht, dessen Eingang am Ende eines steilen Hangs liegt. Innerhalb dieses natürlichen Lochs entspringt ein Wasserfall, gespeist von einem Bach, der sich über etwa 4 km erstreckt, bevor er in den Abgrund stürzt.

Tag 7, Puerto Colon – Santa Cruz de Tenerife, 46 Seemeilen
Segeln auf den Kanaren. Unsere Kreuzfahrt durch die Kanarischen Inseln neigt sich dem Ende zu, und es ist Zeit, nach Santa Cruz de Teneriffa zurückzukehren. Die Überfahrt dauert etwa 10 Stunden, um die 46 Seemeilen bis zum Ausgangshafen zurückzulegen – gerade genug, um all die Emotionen und die majestätischen Landschaften dieses Archipels voller wilder Natur, freundlicher und gastfreundlicher Menschen noch einmal zu erleben. Und ein Stück Geschichte, das jeden fasziniert, der auch heute noch auf See reist.
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